Glajcar und Statnik die besten Allrounder

Lünen hat sie gefunden, die neuen Stadtmeister im Schwimmen. Am vergangenen Freitag und Samstag traten 268 Aktive der SG-Stammvereine in 40 Wettbewerben an, um die Besten in Lünen zu ermitteln. Nach 865 Starts konnte der ausrichtende Stadtsportverband Lünen auch in diesem Jahr wieder zufrieden die Meister küren.

Dabei waren, wie in jedem Jahr, die Staffelwettkämpfe am späten Samstagnachmittag der absolute Höhepunkt der Veranstaltung. Oder um es mit den Worten eines Schwimmers zu sagen: „Die Staffeln sind eh das Einzige, was zählt!“. Und so fieberten alle diesem Wettbewerb entgegen. Zu Recht, wie sich rausstellte, denn in diesem Jahr war es wieder einmal so spannend wie schon lange nicht mehr.

Den Auftakt machten die Damen mit der 6×50 m Freistilstaffel, bei der die Vorjahressiegerinnen vom SC Cappenberger See (SCC) zwar als Favoritinnen ins Rennen gingen, jedoch auch ein Kampf mit den Schwimmerinnen vom SV Lünen 08 (SVL) erwartet wurde. Und so war es zu Beginn auch. Die Schwimmerinnen vom SVL gingen die Staffel beherzt an, schwammen die ersten beiden Teilstrecken vorneweg, die Damen vom SSC TUS Wethmar (TUS) schienen nur eine Nebenrolle zu spielen. Beim Wechsel auf die vierte Schwimmerin hatte sich der SCC schon knapp am SVL vorbeigeschoben, der TUS hatte drei Sekunden Rückstand. Doch dann fehlte dem SVL eine Stammschwimmerin. Ein Nachteil, den der SCC zum Ausbau seiner Führung nutzte – und die Schwimmerinnen vom TUS, um sich am SVL vorbeizuschieben. Und so gewann der SCC mit Amelie Statnik, Sarah Steiner, Jana Lange, Astrid Croissier, Julia Baune und Katharina Stember doch recht deutlich mit fünf Sekunden Vorsprung vor dem TUS, Dritte wurden die Schwimmerinne vom SVL.

Auch bei den Herren war es dieses Mal ungewohnt knapp. Dominierte der SVL in den letzten Jahren die 10×50 m Freistilstaffel, so musste er in diesem Jahr einige Ausfälle kompensieren. Eine Chance, die die Jungs vom TUS witterten und nutzen wollten. So lieferten sich der SVL und der TUS das erste Mal seit langem wieder ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit riskanten Wechseln, bei dem die Führung immer wieder hin und her ging. Am Ende machten jedoch Schwimmer wie Matthias Hövener (0:23,79) den Unterschied. Als der vorletzte Schwimmer wechselte, ging der TUS zwar mit einem minimalen Vorsprung von 28 Hundertsteln ins Rennen, jedoch konnte der SVL mit Sascha Kaczmarek und Benedikt Oehl noch zwei Top-Sprinter ins Wasser schicken, die ihre Staffel am Ende mit fast zwei Sekunden zum Sieg führten.

Bei den Mannschaftswertungen gab es hingegen wenig Überraschungen, sowohl die Jugend- als auch die Masterswertung gingen erwartungsgemäß an den TUS. Damit konnte der TUS bereits zum dritten Mal in Folge die Jugendwertung gewinnen, ein Erfolg, der auch Trainern Laura Störmer, Svenja Horstmann und Pia Viereck zu verdanken ist. Mit 714 Punkten war der Sieg auch mehr als deutlich, kam der Zweitplatzierte SCC lediglich auf 412 Punkte und der SVL auf 268 Punkte.

Noch drastischer war der Punkteabstand in der Masters-Wertung: Diese gewann der TUS mit 574 Punkten vor dem SCC mit 87 Punkten und dem SVL mit 78 Punkten. Bei diesem Unterschied ist es kaum vorstellbar, dass sich TUS und SVL in einigen Jahren einen knappen Fight lieferten und es bleibt zu hoffen, dass der SVL im nächsten Jahr wieder einige Aktive mehr ins Rennen schickt um die Wettkämpfe spannend zu halten.

Neben den Mannschaftswertungen wurden auch in diesem Jahr wieder die besten Allrounder unter den Jugendschwimmern gesucht. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Vorjahressieger Aaron Nagel (SVL) galt Benedikt Oehl bei den Herren als Favorit, bei den Damen Vorjahressiegerin Jana Lange vom SCC. Doch gab es hier gleich zwei Überraschungen. Bei den Herren konnte sich Marius Glajcar (Jg. 96) mit 1690 Punkten knapp gegen Benedikt Oehl (Jg. 94, 1647) durchsetzen und damit seine gute Form bestätigen. Dritter wurde Daniel Pisalski (Jg. 97, SVL) mit 1585 Punkten. Richtig spannend wurde es bei den Damen. Hier gewann Amelie Statnik (Jg. 97, SCC, 1540 Punkte) – mit einem hauchdünnen Vorsprung von 4 Punkten. Zweite wurde Katharina Stember (Jg. 99, SCC) mit 1536 Punkten vor Jana Lange (Jg. 96, SCC), die mit 1503 Punkten auch noch dicht dran war.

Insgesamt waren die Verantwortlichen zufrieden mit dem Ablauf der Veranstaltung. Besonderer Dank geht an die Sparkasse Lünen sowie an die Bediensteten der Bädergesellschaft, die den gesamten Wettkampf über für ein sauberes Bad sorgten. Aber auch die vielen ehrenamtlichen Helfer aus Elternreihen waren verantwortlich dafür, dass die Stadtmeisterschaften so reibungslos verliefen.

Vorsitzender Sascha Kaczmarek (links)  und Veronika Renze (2. von rechts) mit den Siegern der Stadtmeisterschaften.